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Der Faszination der Mineralwelt kann man sich wohl kaum entziehen, denn jedes Mineral ist ein Unikat und weiß durch Form, Farbe, Gestalt und Gesellschaft zu begeistern. Weltweit sind über 4600 verschiedene Minerale nachgewiesen, und die schönsten davon haben seit 2008 ihren Platz in der TERRA MINERALIA der Universitätsstadt Freiberg gefunden. Die mineralogische Reise, die in Europa begann, führt nun mit 90 ausgewählten Stufen nach Asien und Australien.
Vorbemerkungen, Spodumen (Kunzit) auf Quarz, Lasurit, Turmalin, Zirkon, Phlogopit, Granat, Anatas, Rubin, Aquamarin, Turmalin, Fluorit, Prehnit, Bastnäsit, Cavansit, Apophyllit, Apophyllit auf Amethyst, Epistilbit, Okenit auf Amethyst, Mesolith mit Apophyllit, Calcit, Fluorit in Quarzgeode, Calcit auf Quarz, Heulandit auf Calcit, Quarz, Spessartin, Spessartin, Rauchquarz, Spessartin, Quarz, Malachit, Azurit, Mimetisit, Mimetisit, Quarz auf Hämatit, Calcit, Calcit, Antimonit, Antimonit, Cerussit, Pyromorphit, Pyromorphit, Cyanotrichit, Gips, Gips, Baryt mit Calcit, Baryt, Cinnabarit, Fluorit, Türkis, Smithsonit, Gips, Calcit, Fluorit, Wolframit, Wolframit, Antimonit, Auripigment, Sphalerit, Fluorit, Fluorit, Pyrit, Kupfer, Cuprit (Var. Chalcotrichit), Fluorit, Fluorit, Calcit, Calcit, Rauchquarz, Quarz, Baryt, Scheelit, Aragonit, Beryll, Silber, Bournonit, Hemimorphit, Baryt, Aquamarin, Smaragd, Molybdänit, Fluorit, Topas, Spinell im Calcit, Chondrodit + Rubin auf Calcit, Scheelit, Rhodochrosit mit Sphalerit, Edelopal, Moosopal, Erythrin, Magnetit, Krokoit ...
Das in 7000 m Höhe im Karakorum-Gebirge gelegene pakistanische Hunzatal wurde als „Tal der Alten“ berühmt – eine einsame Oase der Gesundheit, denn Kranke gibt es dort nicht. Dafür aber gewaltigen Felsformationen, die hin und wider auch außergewöhnliche Mineralfunde möglich machen. Viel zu selten begegnet man allerdings einem Fluorit von Güte und Größe, wie diesem aus Nagar. Die interessante zonare Färbung – im Innern grün, an den Rändern orangerot – könnte einem mehrstufigen Wachstum geschuldet sein, das sich auf den zarten blattförmigen Kristallen des Glimmer-Minerals Muskovit vollzog.
In enger Gesellschaft mit dem Malachit findet sich im Kupferbergwerk von Shilu das Kupfermineral Azurit. Bereits in der Antike, später auch in China und Japan, war es als Schmuckstein oder Farbpigment begehrt. Der intensiv blauen Farbe wegen, die vor allem kunstvoll ausgestaltete Handschriften des Mittelalters ziert, erhielt es auch die Namen Bergblau, Chessylit (nach Chessy b. Lyon) oder Kupferlasur. Rosettenartige Bildungen wie von diesem Fundort sind eher selten anzutreffen, wobei die prismatischen bzw. tafeligen Kristalle dicht gedrängt sind und für interessante optische Effekte sorgen.
Ästhetik pur! Angesichts einer derartigen Harmonie von Farben und Formen verbieten sich hier eigentlich viele Worte. Dennoch: Die zierlichen Schneebällchen des Minerals Okenit – ein relativ kompliziert zusammengesetztes Calciumsilikat, benannt nach dem deutschen Naturforscher Lorenz Ocken – haben sich hier mit ihren feinfasrigen, radialstrahligen Aggregaten auf einem Bett von makellosen Amethystkristallen wohlig eingerichtet. Im Übergangsbereich zum umgebenden vulkanischem Gestein der Geode (auch Mandel genannt) wird die Kristallstruktur zunehmend feiner, amorpher – ähnlich dem Chalcedon.
Cinnabarit (lat. cinnabaris = Drachenblut), auch Zinnober genannt, ist mit einem Metallgehalt von 86,2 % das wichtigste Quecksilbermineral. Leuchtend rote Farbe und Resistenz gegenüber Wasser haben es bereits im Altertum zu einem begehrten Farbstoff gemacht. Später wurde das durch Reduktion gewonnene Quecksilber Grundlage hochwertiger Spiegel, aber auch spezifischer Heilmittel und chemischer Agenzien. Aus dem mittlerweile stillgelegten Bergwerk Yanwupin in der südchinesischen Region Guizhou stammt diese ansehnliche Stufe, wo sich Cinnabaritkristalle auf einem Bett von Quarz und Dolomit bequem gemacht haben.
Diese Stufe besticht durch ihre Großzügigkeit sowie die vorzügliche Anordnung der vielen Kristalle. Sie erstrahlen in einem wunderschönen Grün, das in dieser Art nur selten zu finden und gerade für das Mineral Pyromorphit charakteristisch ist. Allerdings haben die Kristalle auch hier wiederum keine Idealform erreicht; denn die Prismenflächen sind tonnenartig gekrümmt, teilweise zerfurcht, die Kopfflächen nur unvollkommen ausgebildet. Die Ursachen dafür können mannigfaltig sein – Fehlordnungen in der atomare Struktur oder Baufehler, aber auch Auflösungserscheinungen, Ätzvorgänge und dergleichen.
Das Mineral Krokoit stellt eine Blei-Chrom-Sauerstoff-Verbindung dar, dessen auffällige Farbe getrockneten Safranfäden gleicht. Das griechische Wort Crocus (= Safran) diente deshalb auch als Namensgeber – früher nannte man es schlicht Rotbleierz. Seine Entstehung verdankt das bezaubernde Mineral, das hier von einer gelbbraunen Eisenerzmatrix (= Limonit) umgeben wird, der Zufuhr von sauerstoffhaltigen Lösungen; das Erzlager befindet sich deshalb auch in nur geringer Tiefe. Die tasmanische Adelaide Mine zählt zu den spektakulärsten Fundstätten der Welt und wird seit 1960 nur noch zu Sammlerzwecken (= specimen mining) betrieben.