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Der Faszination der Mineralwelt kann man sich wohl kaum entziehen, denn jedes Mineral ist ein Unikat und weiß durch Form, Farbe, Gestalt und Gesellschaft zu begeistern. Weltweit sind über 4600 verschiedene Minerale nachgewiesen, und die schönsten davon haben seit 2008 ihren Platz in der TERRA MINERALIA der Universitätsstadt Freiberg gefunden. Europa bildet mit 34 ausgewählten Stufen den Auftakt und führt die mineralogische Reise von Deutschland aus durch viele europäische Länder.
Vorbemerkungen, Argentit, Achat, Gips, Psilomelan, Apatit, Bastnäsit, Fluorit, Pyromorphit, Hämatit, Rauchquarz, Ruinenmarmor, Schwefel, Epidot, Jaspis, Epidot, Almandin, Moldavit, Dyskrasit, Kupfer, Calcit, Galenit, Rhodochrosit, Galenit, Quarz, Heliodor, Malachit ...
Über die Jahrhunderte nannte man dieses Mineral nach seiner unterschiedlichen Farbe Grün-, Braun-, Buntbleierz oder treffend Polychrom. Mit dem Aufkommen der Lötrohrprobierkunde – ein klassisches Verfahren der Mineralbestimmung – erhielt es 1813 den Namen Pyromorphit (gr. pyros: Feuer, morphos: Gestalt), da nach dem Schmelzen ein Bleikorn zurückbleibt. Die Stufe aus der französischen Mine des Frages bei Ussel besticht vor allem durch die säuligen, bis 1 cm großen Kristalle, die in hellgrüner Farbe erstrahlen und am Fuß in den kühnsten Konstellationen miteinander verwachsen sind. Sie sitzen auf einer limonitisierten Matrix.
Der Name „Achat“ führt in die Antike und zwar zu Theophrastos von Eresos, dem griechischen Philosophen, der einen der ersten Achate im Fluss „Achates“ (Sizilien) gefunden und danach benannt haben soll. Mineralogisch zählt er zu den zahlreichen Varietäten des in der Natur sehr verbreiteten Quarzes. Hier jedoch bildet dieser keine Kristalle, sondern feinkörnige Aggregate, die sich in verschiedenartigen konzentrisch-schaligen oder flach-parallelen Strukturen ausgebildet haben und die gesamte Farbenpalette bedienen. Das schöne Rot dieser Stufe wird durch verschiedene Eisenoxide verursacht, die die Phasen der Abscheidung gut erkennen lassen.
Recht artig liegen sie nebeneinander, in ihrer Länge um das größte Maß wetteifernd, dabei makellos in Form und Kristallausbildung. Am Fuße haben sich dünne Nadeln aus Byssolith (ein Aktinolith) versammelt – gerade so, als wollten sie ihrer strammen Mannschaft ein sanftes Lager bereiten oder sie vor Schaden in Schutz nehmen. Solcherart Epidotkristalle zählen zu den Prachtstücken ausgewählter Sammlungen und sind an ästhetischer Vollendung wohl kaum zu überbieten. Gut 10 cm misst die prächtige Stufe, deren Heimat die legendäre Knappenwand im österreichischen Untersulzbachtal (Hohe Tauern) ist.
Was für eine intensiv-grüne Farbe! Sie erinnert an das satte Grün der Malve (gr. málachē), die wahrscheinlich auch ihren Namen geliehen hat. Der relativ weiche und polierfähige Malachit zählt zu den berühmtesten und nicht nur bei Sammlern beliebten Mineralen. Besondere Attraktivität haben kugel-, nieren- oder traubenförmige Ausbildungen mit schaligem Aufbau. Die kostbarsten Stufen, wie diese aus der legendären Lagerstätte im Ural, fanden ihren Weg ins Schmuck- und Kunstgewerbe oder zieren Prachtbauten – z.B. den berühmten Malachitsaal in der Eremitage oder die Säulen am Hauptaltar der St. Isaak-Kathedrale.